Das Leben ist ein Ponyhof
Im August letzten Jahres wurde mir der Pachtvertrag für den Pferdehof angetragen, auf dem wir seit sechs Jahren leben.
Ich war eigentlich gerade dabei, Training für Pferde auszubauen und umzustrukturieren, um mich damit hauptberuflich selbständig machen zu können.
Für mich war es keine Alternative, hier zu leben mit "fremden" Pferden vor der Tür und Anni woanders wohnen zu haben.
Also gab es eine spontane Planänderung, alles auf Anfang, ich werde Landwirtin mit einer Pferdepension!
Wie werde ich denn Landwirtin?
Nachdem ich den Pachtvertrag unterschrieben hatte, habe ich mich in den Behördendschungel begeben, um am 1. Januar alles in trockenen Tüchern zu haben. Das war natürlich ein frommer Wunsch...
Ständig tauchten neue Genehmigungen auf, die zu beantragen waren, weitere Vorschriften, mit denen ich mich befassen musste, Versicherungen, Stromanbieter, Lieferanten für Heu und Stroh, Einstellerverträge, Mistentsorgung. Was läuft schon gut und was kann ich noch besser machen? Und wer macht eigentlich die ganze die Arbeit?
Jeder zweite Gedanke war: Auweia, was haste dir da angetan?
Auf den Hof gekommen
An Sylvester hat mir Hermann den Hof übergeben. Seitdem klappert ein riesiger Schlüsselbund in meiner Tasche, ich übe Traktor- und Staplerfahren, Heuballenweitwurf und Miststapeln, kämpfe mit Scheunentoren, 12-Stunden-Tage sind eher die Regel als die Ausnahme und der Papierkram ist immer noch da...
Aber es macht Spaß!
Schon als Kind habe ich mit meiner Oma in unserem Schrebergarten in Berlin Bauernhof gespielt. Als Jugendliche war ich überzeugt, dass ich niemals im Büro sitzen werde. Und dann muss ich irgendwo falsch abgebogen sein...
Es gibt für mich nichts schöneres, als morgens in den Stall zu kommen, den Kater und die Pferde zu füttern, die Ruhe und den Sonnenaufgang an der frischen Luft zu genießen, im Laufe des Tages die Herde auf der Koppel zu beobachten, fressend, spielend, schlafend, zwischendurch Plüschnasen zu streicheln...
3. Thema
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