In einem Pensionsstall ist es immer mal wieder nötig, neue Pferde in die bestehende Herde zu integrieren. Um den Stress und die Verletzungsgefahr für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten, gestalten wir die Integration individuell.
Neue Pferde nur im Sommer
Neue Pferde nehmen wir nur von Mai bis Oktober auf.
Im Winter haben wir stellenweise Matsch oder bei Frost Buckel und Eis auf der Koppel, dann ist zu viel Gerenne nicht gut für die Beine und die Rutschgefahr zu groß.
Außerdem stehen zwar vier Heuraufen auf der Koppel und damit theoretisch ausreichend Fressplätze zur Verfügung, dennoch kommt es hier mit neuen Pferden eher zu Reibereien und dadurch zu Stress für alle.
Bei der Integration auf der Sommerweide fällt der Stressfaktor Futter weg, weil jeder sein eigenes Grasbüschel haben kann und Individualdistanzen durch die noch größere Fläche leichter eingehalten werden können.
Wenn es dann nach Ende der Weidesaison nur noch Heu aus den Raufen gibt, ist normalerweise Ruhe eingekehrt.
Eingliederung individuell gestalten
Zusammen mit dem Besitzer des neuen Pferdes entscheiden wir die Vorgehensweise bei der Eingliederung eines neuen Pferdes in die Herde.
Abhängig davon, ob das Pferd voll angeweidet ist und wieviel Herdenerfahrung es hat, bekommt es auf der Koppel einen Paddock eingerichtet oder ein Stück separate Weide neben der Herde, sodass sie sich über den Zaun kennenlernen können. Die Pferde geben dann Bescheid, wenn sie soweit sind, dass sie zu den anderen wollen.
Wenn die große Sommerweide geöffnet ist, lassen wir manche Pferde auch einfach direkt in die Herde. Je nach Charakter arbeiten sie sich dann langsam an die Herde heran oder stellen sich mitten hinein. Das klappt meistens gut, weil sie ausreichend Platz und Futter haben.
Kommen mehrere neue Pferde innerhalb eines kurzen Zeitraums, werden sie separat gesammelt und dann gemeinsam in die Herde gelassen, damit es nur einmal Gerenne gibt (falls es das gibt) und für alle schnellstmöglich Ruhe einkehrt.
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